Wohnung in die Luft gejagt: Anklage gegen «Badehosen-Mann»

Mannheim (dpa/lsw). Nachdem er seine Wohnung in die Luft gejagt hatte, war er in Badehose und Schlappen geflüchtet – jetzt hat die Staatsanwaltschaft Mannheim Anklage wegen schwerer Brandstiftung in Tateinheit mit versuchter Körperverletzung gegen den Mann erhoben. Wann dem heute 77-Jährigen vor dem Mannheimer Landgericht der Prozess gemacht wird, steht aber noch nicht fest.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Rentner laut Mitteilung unter anderem vor, am frühen Abend des 23. Juli in seiner Mietwohnung im Erdgeschoss eines Dreifamilienhauses in Mannheim Benzin ausgeschüttet und angezündet zu haben. So habe sich der Mann einer Polizeikontrolle entziehen wollen. Zwei Beamte hatten bei ihm geklingelt, weil der Beschuldigte seiner Tochter mehrmals gedroht haben soll. Mit der Frau habe er seit längerer Zeit im Clinch gelegen.

Am Abend der Tat habe der Mann «Ihr kriegt mich nicht!» gerufen, die Tür verriegelt und zum Benzinkanister gegriffen. Bei der Explosion und dem dadurch verursachten Feuer entstand ein Sachschaden in Höhe von rund 50.000 Euro. Die Wohnungstür hielt der Druckwelle aber stand, so dass die Polizisten unverletzt blieben. Der Angeschuldigte flüchtete spärlich bekleidet, die Polizei konnte ihn erst zwei Tage später festnehmen. Er sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

31.10.2014 Ta