Hannover (dpa). Im Kampf gegen Pyrotechnik in Fußballstadien hat Martin Kind den Fans von Hannover 96 ein ungewöhnliches Angebot unterbreitet. Der Präsident des Bundesligaclubs möchte die Anhänger, die immer wieder Feuerwerkskörper abbrennen, mit einer Geldspritze zum Umdenken veranlassen. «Lieber würde ich diesen Leuten 100.000 Euro für kreative Choreografien geben oder sie bei Reisen zu 96-Spielen unterstützen. Dieses Angebot steht», erklärte Kind in der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung».
Hintergrund sind die hohen Strafen, die Hannover 96 in den vergangenen zwei Jahren an den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und an die Europäische Fußball-Union (UEFA) zahlen musste. Für das Fehlverhalten der eigenen Anhänger bei Bundesliga-, DFB-Pokal- und Europa-League-Spielen dürften mehr als 100.000 Euro geflossen sein. Zuletzt ist dem Verein letzte Woche eine Strafe von 30.000 Euro nur für Vorfälle in der vergangenen Bundesliga-Rückrunde aufgebrummt worden.
«Wenn jemand erwartet, dass wir freiwillig hohe Strafen für das Abbrennen von Pyrotechnik zahlen, dann liegt er falsch», betonte Kind. «Dass wir deshalb im Stadion viel Geld in Videotechnik installiert haben, halte ich vom Grundsatz für eine Fehlinvestition – trotzdem müssen wir es tun, um Straftäter ausfindig zu machen», argumentierte der Unternehmer.
04.08.2013 Ta