Foltervorwürfe gegen Polizisten

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen zwei Beamte

Saarbrücken (dpa/lrs). Nach Foltervorwürfen ermittelt die Saarbrücker Staatsanwaltschaft gegen zwei saarländische Streifenpolizisten. Ein 29-jähriger Kommissar werde verdächtigt, einen polizeibekannten Mann im Dienst misshandelt zu haben, bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Dem Beamten werde vor allem Körperverletzung im Amt vorgeworfen.

Der Kommissar hat laut Polizei gemeinsam mit einem 24-jährigen Kollegen den randalierenden 26-Jährigen am Morgen des 9. Februar vor einer Saarbrücker Diskothek in Gewahrsam genommen. Auf einem Feldweg am Stadtrand soll er dem Gefesselten Pfefferspray ins Gesicht gesprüht und ihn mit einer entsicherten Pistole bedroht haben.

Das Warum?“ liegt noch im Dunkeln
Die Ermittlungen gehen auf Anzeigen eines Rettungssanitäters und anderer Streifenbeamten zurück, sagte ein Polizeisprecher. Der 29-Jährige, der in der Polizeiinspektion Saarbrücken-St.Johann (Karcherstraße) Dienst tat, sei suspendiert, sein jüngerer Kollege intern versetzt worden. Das mutmaßliche Opfer sitzt inzwischen wegen anderer Vorfälle in Untersuchungshaft.

Ein interner Abschlussbericht werde in Kürze der Staatsanwaltschaft übermittelt, sagte der Polizeisprecher. Laut Staatsanwaltschaft sollen nun zunächst die beiden angeschuldigten Polizisten gehört werden. Anhaltspunkte für ein mögliches Motiv gebe es noch nicht.

11.04.2014 Ta