Unfairer Konkurrenzkampf? Anschlag auf Profiboxer vermutlich geklärt

Essen (dpa). Nach den Schüssen auf den Profiboxer Manuel Charr sitzt der mutmaßliche Täter in Untersuchungshaft. Der 25-Jährige habe sich gestern in Begleitung eines Anwalts gestellt, gaben Polizei und Staatsanwaltschaft in Essen bekannt. Er schweige aber zu den Vorwürfen, sagte Staatsanwältin Birgit Jürgens. Ein Richter erließ bereits kurz nach der Tat einen Haftbefehl. Nach dem Mann war unter Hochdruck gefahndet worden.

Der Tatverdächtige, der laut Staatsanwaltschaft vermutlich ebenfalls im Boxgeschäft aktiv ist, soll Charr am 2. September nach einem Streit in einem Imbiss mit einem Bauchschuss niedergestreckt und lebensgefährlich verletzt haben. Ärzte konnten den 30 Jahre alten Boxer aus Köln in einer Notoperation retten. Der Täter flüchtete und war seither verschwunden.  

Wo er sich zwölf Tage lang versteckt hielt, ist nicht bekannt. Als Hintergrund der Bluttat vermuten die Behörden Beleidigungen. Um Manuel Charr lächerlich zu machen, soll der Beschuldigte ein Video ins Netz gestellt haben, das Verliererszenen aus einem Kampf zeigt. Auf einer sozialen Plattform hätten sich die beiden Kontrahenten zudem ein Wortgefecht geliefert. Der Streit eskalierte schließlich mit den Schüssen in dem Imbiss nahe der Wohnung des Tatverdächtigen. Warum der Kölner Schwergewichtler an dem Abend ausgerechnet dort war, wird noch ermittelt.

15.09.2015 Ta