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Fall Mirco: Bisher unbescholtener Familienvater legte Mordgeständnis ab

Mönchengladbach/Grefrath (dapd-nrw). Der seit fast fünf Monaten vermisste Mirco aus Grefrath ist tot. Der mutmaßliche Täter wurde bereits am Mittwoch festgenommen, gestern erging gegen ihn Haftbefehl, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten.

Nach der Festnahme des Tatverdächtigen wurde die Leiche des Jungen gefunden. Angaben zu Zeitpunkt und Ort des Fundes oder der Todesursache wurden bisher offiziell nicht gemacht. Laut «Bild»-Zeitung soll die Leiche des Jungen schon am Mittwoch entdeckt worden sein. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft wollte dies nicht bestätigen.

Unauffällig und integriert 
Laut der in Düsseldorf erscheinenden «Rheinischen Post» handelt es sich bei dem Tatverdächtigen um einen Familienvater mit drei Kindern. Der Mann soll 46 Jahre alt sein und aus Schwalmtal stammen. Nach Angaben der Zeitung ist er Berufspendler und arbeitet für einen großen Konzern in Bonn. Das Fahrzeug sei bereits am Mittwoch sichergestellt worden.

Nach Angaben von Nachbarn soll der Mann völlig unauffällig gelebt haben und gut in die Nachbarschaft integriert gewesen sein. Die Polizei ist ihm nach eigenen Angaben bei der Suche nach dem mutmaßlichen Täterfahrzeug – einem VW Passat Kombi – auf die Spur gekommen. Laut Polizeisprecher Willy Theveßen hatte der Tatverdächtige zuvor versucht, sein Fahrzeug im Ausland zu verkaufen. Theveßen sagte, bei der Vernehmung habe der Mann von seinem Recht auf Aussageverweigerung keinen Gebrauch gemacht. Die Polizei war bisher von einem Sexualdelikt ausgegangen.

Vergeblicher Appell der Eltern
Der zehnjährige Mirco war am Abend des 3. September mit seinem Rad von einer Skateranlage nach Hause gefahren und dabei offenbar entführt worden. Seitdem fehlte von dem Jungen jede Spur, trotz mehrerer groß angelegter Suchaktionen wurde der Junge nicht gefunden. Bei der Suche nach dem Jungen wurden auch Tornado-Kampfjets und eine Drohne eingesetzt.

Die Eltern richteten sich in einem verzweifelten Appell im Fernsehen an den Täter und baten darum, ihnen zu sagen, wo sich der Junge befinde – vergeblich. Bis auf sein Fahrrad, einige Kleidungsstücke und ein Handy war kein konkreter Hinweis auf den Verbleib des Jungen zu entdecken.

In Grefrath reagierte die Bevölkerung jetzt mit Trauer und Entsetzen auf die Entwicklung. Wenigstens habe man aber nun Gewissheit über das Schicksal des Jungen, sagte Bürgermeister Manfred Lommetz auf dapd-Anfrage.

Foto: Polizei

28.01.2011 wel 
aktualisiert: 11:30 Uhr wel