Pest

Der Name dieser Krankheit rührt vom lateinischen Wort pestis her. Er bedeutet Seuche, unheilbare Krankheit, Verderben oder Untergang. Die Pest ist eine hochgradig ansteckende, bakterielle Infektionskrankheit. Seit der Antike haben unzählige Epidemien immer wieder große Opfer gefordert. Am bekanntesten dürfte die „große abendländische“ Pest von 1348/49 sein. Diese Epidemie raffte in kürzester Zeit ein Drittel der Bevölkerung Europas dahin. Erreger ist das Bakterium „Yersinia pestis“.

Natürlicherweise sind Überträger u.a. Parasiten, die auf der Köperoberfläche ihrer Wirte leben, zum Beispiel Rattenflöhe. Diese infizieren sich an den Ratten und suchen nach dem Tod der Ratten den Menschen als Ersatzwirt auf und infizieren wiederum ihn. In der westlichen Welt wahrscheinlicher ist die Ansteckung über infizierte Gegenstände und als so genannte „Tröpfcheninfektion“, also über die Atemwege.

Diagnose, Wirkungsweise und Krankheitsbild
Die Pesterreger können in Speichel, Blut oder Lymphknoteneiter nachgewiesen werden. Je nach Art des Erregers beträgt die Inkubationszeit zwischen einem und sechs Tagen. Man unterscheidet drei Verlaufsformen: Beulenpest und abortive (nicht voll ausgebrochene) Pest. Diese beiden Arten können überlebt werden. Die tödliche Variante ist die Lungenpest.

Abortive Pest
Diese milde Verlaufsform der Pest geht nur mit geringem Fieber und einer milden Lymphknotenschwellung einher. Sie verleiht eine lang anhaltende Immunität.

Beulenpest
Die Beulenpest wird durch den Biss eines Rattenflohs übertragen. Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Benommenheit und schweres Krankheitsgefühl sind hier die ersten Symptome. An den Lymphgefäßen kommt es zu äußerst schmerzhaften Enzündungen und zur Bildung von Beulen, die bis zu 10 cm groß werden können. Sie können als Geschwür zerfallen und sich dann im ganzen Körper ausbreiten.

Brechen die Beulen auf oder werden sie künstlich geöffnet, ist eine Heilung möglich. Diese Chance ist aber nur in etwa der Hälfte der Fälle gegeben. Ansonsten kommt es zur Ausbildung der Lungenpest als Folgeerscheinung.

Lungenpest
Diese Form der Erkrankung kann sich auf zweifache Weise entwickeln. Entweder aus einer nicht oder zu spät behandelten Beulenpest oder durch die Übertragung von Mensch zu Mensch. Die Inkubationszeit beträgt nur ein bis zwei Tage. Die Erkrankung verläuft stürmisch: Atemnot, Husten, Blaufärbung der Lippen und schwarz-blutiger Auswurf. Das Abhusten ist sehr schmerzhaft. Die Lungenpest verläuft unbehandelt zwischen dem zweiten und fünften Krankheitstag immer tödlich.

Vorbeugung und Behandlung

Eine Impfung ist nicht möglich, die vorbeugende Einnahme von Antibiotika kann bei gefährdeten Personen eine Erkrankung aber verhindern. Um eine Therapie erfolgreich durchzuführen ist die frühzeitige Gabe von Antibiotika nötig. Penizilline sind gegen die Pest wirkungslos.

Auch hier gilt: Nehmen Sie keine Antibiotika ohne ärztliche Aufsicht! Lassen Sie sich von Ihrem Hausarzt aufklären!

Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass Terroristen Pest-Erreger haben und einsetzen können.