Kiel (dpa). Beim möglicherweise in illegale Waffenlieferungen nach Kolumbien verwickelten Unternehmen Sig Sauer hat es gestern weitere Durchsuchungen gegeben. Dies sagte die Kieler Oberstaatsanwältin Birgit Heß der Deutschen Presse Agentur. Wo genau durchsucht wurde, wollte die Staatsanwaltschaft nicht mitteilen. Die Ermittlungen dauerten an. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen das Unternehmen mit Sitz Eckernförde ebenfalls wegen einer Pistolenlieferung an die Präsidentengarde in Kasachstan. Diese soll 2010 über die USA abgewickelt worden sein, obwohl keine Genehmigung vorlag.
NDR, WDR und «Süddeutsche Zeitung» haben zuvor berichtet, dass das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Anfang Juli die Bearbeitung sämtlicher Ausfuhranträge des Unternehmens gestoppt habe. Das Amt selbst wollte den Bericht nicht kommentieren. Zum Schutz von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen erteile das BAFA keine Auskünfte zu konkreten Antragsverfahren beziehungsweise konkreten Unternehmen, hieß es.
Kolumbien hat von 2006 an über das US-Verteidigungsministerium knapp 65.000 Pistolen vom Typ SP 2022 für 28,6 Millionen Dollar (rund 21 Millionen Euro) gekauft, die für den US-Markt bestimmt waren. Nach Recherchen der drei Medien lag dafür keine Genehmigung des Bundesamts vor. Die Staatsanwaltschaft Kiel hat Anfang Juli Ermittlungen gegen Sig Sauer eingeleitet.
15.07.2014 Ta